Nach langem Warten war es Anfang des Jahres endlich so weit: Die Ökologische NABU-Station Oberes Wesertal in Hessisch Oldendorf hat ihre Arbeit aufgenommen! Seit nun einem Jahr ist das Team der ÖNSOW für die Vor Ort-Betreuung von Schutzgebieten in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden sowie in der Stadt Hameln tätig.
Mit Fördermitteln aus dem Niedersächsischen Weg gilt es nun die Pflege und Entwicklung der hiesigen Schutzgebiete voranzubringen. Schwerpunktgebiet in diesem Jahr war der Ith. Hier widmet sich Lisa-Marie Hille, eine von zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, der Erfassung von Habitatbäumen und Totholz ebenso wie der Untersuchung von Kalkfelsen und Kalktuffquellen. Vor dem Laubaustrieb im April startete die Arbeit der neuen Station also mit der Suche nach Baumhöhlen, abgebrochenen Ästen, Baumpilzen und Nestern in den ausgedehnten Buchenwäldern des Mittelgebirgszugs. Mehr lesen...
Im Sommer wurden dann die artenreichen Kalk-Lebensräume des Iths in den Blick genommen und die Pflanzen- und Moosartenvielfalt sowie mögliche Beeinträchtigungen der empfindlichen Lebensräume untersucht. Mehr lesen...
Außerdem begab sich das Team der ÖNSOW auf die Spuren des Kammmolchs, der in einigen Gewässern am Rande des Iths entdeckt wurde. Zur Förderung dieses heimlichen Bewohners sonniger Stillgewässer wurden im Herbst u. a. Gehölze zurückgeschnitten, ein neuer Teichzulauf geschaffen und ein Gewässer von Laub befreit. Mehr lesen...
Auch für Fledermäuse bietet der weitläufige Ith Lebensraum in Baumhöhlen und Felsspalten. Über ihre Verbreitung und Artenvielfalt im Gebiet war jedoch lange nur wenig bekannt. Mithilfe kleiner Aufnahmegeräte, den „Audiomotten“, zeichnet Nadine Küster, Mitarbeiterin der ÖNSOW seit Juni dieses Jahres, ihre nächtlichen Rufe auf und kommt dem Artenspektrum im Ith so auf die Schlich. Neben der akustischen Erfassung wird die ÖNSOW zukünftig als Anlaufstelle für die ehrenamtliche Wochenstubenbetreuung dienen und widmet sich der Vernetzung der Akteure vor Ort.
Am Rand des Ith liegt das NSG „Im Heidsieke“, in dem Artenkenner René Kuhls-Oppermann sich für die ÖNSOW in diesem Jahr mit den Libellen befasst hat. Neben diesen schillernden Insekten entgingen auch viele andere Arten der Tagfalter, Wildbienen oder Blühpflanzen nicht seinem geschulten Blick und ergänzen nun die Kenntnis über die Artenausstattung des wertvollen Kalkflachmoors bei Ockensen.
Neben dem Ith beschäftigt die ÖNSOW auch das Thema invasive Neophyten. Vielerorts müssen wir uns an den Anblick neuer, teils auffälliger Pflanzenarten gewöhnen, doch an einigen Stellen entstehen Konflikte mit der heimischen Artenvielfalt, der Wasserwirtschaft oder der menschlichen Gesundheit. So wurde mit Mitteln der ÖNSOW das Habitat der seltenen Bauchigen Windelschnecke von Drüsigem Springkraut befreit. Mehr lesen...
An der Hamel und dem Herksbach wird an einer flächendeckenden Kartierung nicht-heimischer Pflanzenarten gearbeitet, die u. a. die gezielte Bekämpfung des gesundheitsschädlichen Riesen-Bärenklaus ermöglicht. Mehr lesen...
All diese Projekte wären nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige Unterstützung des ehrenamtlichen Vorstands der ÖNSOW, dem Herpetologen-Team des EU Life-Projekts BOVAR und den erfahrenen Kollegen und Kolleginnen der unteren Naturschutzbehörden Hameln-Pyrmont, Holzminden und der Stadt Hameln. Nicht zuletzt dankt das Team der ÖNSOW der Sparkassenstiftung und Bürgerstiftung Weserbergland, die mit großzügigen Fördermitteln die Anschaffung der Audiomotten, eines Mikroskops zur Moosbestimmung und eines Spektivs ermöglicht haben. Mehr lesen...