Bekämpfung invasiver Neophyten

Zum Schutz der Bauchigen Windelschnecke


Zurückdrängung des Drüsigen Springkrauts im FFH-Gebiet 390 "Quellsumpf am Heiligenberg"

Die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) ist bundesweit stark gefährdet. In Niedersachsen sind Vorkommen der Art neben dem FFH-Gebiet 390 „Quellsumpf am Heiligenberg“ im Landkreis Holzminden nur an fünf weiteren isolierten Standorten bekannt. Im FFH-Gebiet 390 „Quellsumpf am Heiligenberg“ wurde die Art erstmals 1997 nachgewiesen und die seltene Schnecke seitdem in Folgeuntersuchungen überwacht und durch Pflegemaßnahmen vor dem Aussterben bewahrt. 

In ihrem kleinen Lebensraum an der Weser sind die Seggen, auf denen die max 2,7 mm großen Schnecken leben, durch die Einwanderung des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera) gefährdet. Das Springkraut bringt es auf imposante 2 m Höhe und im Juli leuchten den Radfahrerinnen und Wanderern entlang von Bächen und Flüssen in fast ganz Deutschland die großen pinken Blüten entgegen. Aus diesen entwickeln sich nach der Blüte explosive Kapselfrüchte, die ihre Samen bei Berührung meterweit in alle Richtungen schleudern können. Die rasante Ausbreitung des Drüsigen Springkrauts, das ursprünglich in Asien beheimatet ist, wundert angesichts dessen wenig. 

Wenn auch die vollständige Entfernung der Neubürgerin nicht erfolgversprechend oder sinnvoll ist, so lässt sich ihr Einfluss auf empfindliche Pflanzengesellschaften doch verringern, indem man ihr vor Entwicklung der Früchte zuleibe rückt. So hat die ÖNSOW die stattlichen Pflanzen in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der UNB Holzminden im Juli und September gezielt entfernen lassen. Für einen langfristigen Erfolg gilt es am Ball zu bleiben und das Umfeld des Schneckenvorkommens nächstes Jahr wieder auf neue Springkräuter zu kontrollieren. 

 

 


Zum Nachlesen

... invasive Arten in Deutschland

 

... die Bauchige Windelschnecke (Downloadlink)