Langsam verlassen die Jung-Uhus das elterliche Nest
Seit Anfang April sind die Uhus im Weserbergland fleißig mit der Brut beschäftigt. Vielerorts werden nun 1-3 unersättliche Junguhus von ihren Eltern gefüttert. Durch die Belaubung ist die Kontrolle der Brutplätze oft schwierig. Aber von Anfang Juni bis in den August werden die Jungtiere selbständiger, vagabundieren umher und machen sich durch Bettelrufe bemerkbar.
Daher lohnt es sich von nun an besonders, noch einmal gezielt nach den Jungtieren Ausschau zu halten und auf ihre Bettelrufe zu lauschen. Insbesondere in Revieren, in denen bisher noch keine Brut nachgewiesen werden konnte, ist jetzt ein guter Zeitpunkt für Kontrollen, da die Störungsempfindlichkeit etwas sinkt. Durch das Verhören ist jetzt auch in schwer einsehbaren Revieren ein Monitoring-Erfolg möglich. Daher laden wir alle Uhu-Melder:innen ein, weiterhin Ihre Beobachtungen an die ÖNSOW zur Auswertung des Bruterfolgs zu senden.
Neugierig geworden? Mehr Informationen zu diesem Projekt finden Sie am Ende der Seite. Bitte gehen Sie nicht ohne Rücksprache eigenständig auf die Suche nach den Brutstandorten der Uhus, da die Tiere sehr sensibel auf Störungen reagieren.
Der tragische Verlust von Kersten Hänel im Juli 2023 hat ein großes Loch in das Netzwerk zum Uhu-Monitoring im Weserbergland gerissen. Mit großem Engagement koordinierte er die zahllosen Meldungen ehrenamtlicher Uhu-Freunde und betreute auch selbst mit Herzblut und enormer Fachkenntnis Brutplätze in der ganzen Region.
Damit dieses Lebenswerk nicht versandet, ist die ÖNSOW 2024 erstmals angetreten, als Ansprechstelle für die vielerorts ehrenamtlichen Melder:innen im Weserbergland einzuspringen. Zahlreiche Kontaktdaten wurden zusammengetragen, Unterstützung für unbetreute Brutplätze gesucht und zur Meldung von Balznachweisen und Bruterfolgen motiviert. Für das aktive Monitoring draußen an den Brutstandorten bekam das Team der ÖNSOW zudem Verstärkung: Harald Wening übernimmt nun die Brutplatzkontrolle insbesondere an unbetreuten, traditionellen Brutplätzen im Süntel, Ith und Kanstein. Hierbei kamen erfolgreich ein Wärmebildgerät sowie akustische Aufnahmegeräte zum Einsatz, welche der ÖNSOW freundlicherweise von der Sparkasse Weserbergland zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank für diese wertvolle Unterstützung!
Die Arbeit Kersten Hänels zu ersetzen, der sein Leben diesem beeindruckenden Vogel gewidmet hat, ist eine unmögliche Aufgabe. Doch haben wir unser Bestes gegeben, seine Arbeit durch unseren Einsatz wertzuschätzen, und konnten im ersten Jahr Informationen zu insgesamt 90 Brutplätzen sammeln. Doch war 2024 insgesamt ein schlechtes Uhu-, wie auch Eulen-Jahr, was vermutlich auf die feuchte Witterung zurückzuführen ist.
Ihre Unterstützung ist gefragt!
Jedes Jahr Ende Januar beginnt wieder die Saison, in der die Uhus ihre Brutplätze beziehen und besonders störungsempfindlich sind. Sollten Sie Uhus beobachten oder hören, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen. Gerne nehmen wir Ihre Sichtungen unter der E-Mailadresse uhu@oensow.de entgegen.
Bitte gehen Sie nicht ohne Rücksprache eigenständig auf die Suche nach den Brutstandorten der Uhus, da die Tiere in der ersten Jahreshälfte sehr sensibel auf Störungen reagieren.