In Steillagen sind extensiv genutzte, artenreiche Grünländer vielerorts durch Nutzungsaufgabe bedroht. Ohne regelmäßige Nutzung und aktive Zurückdrängung von
Gehölzen breiten sich zügig Gehölze aus und der Offenlandcharakter der Flächen geht schlussendlich verloren. Die ÖNSOW plant und begleitet Pflegemaßnahmen, um den Offenlandcharakter extensiv
genutzter Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen.
Über Jahre lag der Liethberg bei Unsen im FFH-Gebiet "Hamel und Nebenbäche" brach. Dichte Schlehengebüsche konnten sich auf dem steilen und einst artenreichen Grünland ausbreiten. Nachdem der Hang oberhalb des Herksbachs Anfang 2024 durch die ÖNSOW entbuscht wurde (siehe unten), weiden seit Frühsommer 2025 endlich wieder Tiere auf der Fläche. Eine kleine Herde aus Schafen und Ziegen darf sich unter Aufsicht von Landschaftspfleger Moritz Rahlfs an den saftigen Gräsern und Kräutern sattfressen. Auf fünf Parzellen sorgen die Weidetiere nun dafür, dass die erneute Verbuschung aufgehalten wird. Vor allem die sechs Ziegen sind hier von großer Bedeutung, da sie besonders gerne an Gehölzen knabbern und die jungen Stockausschläge und Rosenbüsche so zielgerichtet in Schach halten können.
Um dieses Ziel zu erreichen, galt es einige Hürden zu nehmen: Bis mit Moritz Rahlfs aus Brullsen ein interessierter Beweider gefunden, die Finanzierung geklärt und ein Pachtvertrag geschlossen werden konnte, ging einige Zeit ins Land. Umso größer ist nun die Freude bei der ÖNSOW und unseren Projektpartnern, wieder Weidetiere auf dem Liethberg zu sehen. Möglich ist dies durch die enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz: Dank gilt dabei dem Realverband Groß Hilligsfeld als Eigentümer, der das Projekt durch Bereitstellung der Flächen und Errichtung einer neuen Zuwegung ermöglicht hat, sowie der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hameln, die das Projekt finanziell unterstützt.
Der Liethberg im FFH-Gebiet "Hamel und Nebenbäche" liegt oberhalb des Herksbachs. Der steile Hang wurde früher beweidet und bot Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. In den letzten Jahren ist die Pflege des Hangs ausgeblieben und dichte Gebüsche breiteten sich auf der Fläche aus.
Die Rücknahme der Gehölze gestaltet sich an Steilhängen oft schwierig, doch mit kompetenten Partnern aus der Region war im Winter Anfang 2024 eine erfolgreiche Entbuschung möglich. Dabei wurden die Gehölze mit einem Forstmulcher zerkleinert und das Material anschließend zu Haufen aufgeschoben, um kleinräumig abwechselnde Nährstoffverhältnisse zu schaffen. Anschließend galt es zu beobachten, welche Vegetation sich einstellt.
Die Fläche wird seit 2025 von einem lokalen Schäfer mit Schafen und Ziegen beweidet. Vorab war im Sommer 2024 eine erneute Zurückdrängung der Stockausschläge nötig. Hierbei kam eine Mähraupe zum Einsatz. Anschließend wurde das Schnittgut abgeharkt.