Mit der Ökologischen NABU-Station Oberes Wesertal gemeinsam für mehr Naturschutz in der Region

Vereinbarung mit den beteiligten Naturschutzbehörden unterschrieben / Zukünftige Wirkungsstätte in Hessisch Oldendorf vorgestellt


Die Gruppe vor dem ÖNSOW-Gebäude. - Foto: Kathy Büscher
Die Gruppe vor dem ÖNSOW-Gebäude. - Foto: Kathy Büscher

Auf dem naturnahen Gelände am Horstweg oberhalb von Hessisch Oldendorf haben die Naturschützer des Trägervereins der Ökologischen NABU-Station Oberes Wesertal (ÖNSOW), bestehend aus den NABU-Gruppen der Region und dem NABU Niedersachsen, gemeinsam mit den Naturschutzbehörden der Landkreise Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden sowie der Stadt Hameln den Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt: Gemeinsam wurden die Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, die Grundlage für das Wirken der ÖNSOW im Weserbergland sein werden. Neben Martina Engelking (Landkreis Schaumburg) haben sich auch Michael Buschmann (Landkreis Holzminden), Anja Heuer (Stadt Hameln) sowie Harald Baumgarten (Landkreis Hameln-Pyrmont) eingefunden, um die Kooperationsvereinbarung mit dem ÖNSOW-Vorstand zu zeichnen.


Im Rahmen der Unterzeichnung wurde auch die zukünftige Wirkungsstätte der ÖNSOW vorgestellt, die gemeinsam mit dem noch in Rinteln untergebrachten Büros des Projektes LIFE Bovar um Projektleiterin Dr. Mirjam Nadjafzadeh am Horstweg tätig werden wird. Nadjafzadeh stellt die neu errichteten Außenterrarien vor, bestehend aus einem großen mehrfach unterteilten Betongehege, das mit Maschendraht abgedeckt ist. Ausgestattet ist dies mit Sand, flachen Wasserzonen sowie Steinen Versteckmöglichkeiten. „Hier werden wir in Zukunft geschützte Amphibien wie Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte züchten und für die Auswilderung vorbereiten“, wie Nadjafzadeh erläutert. 


Mirjam Nadjafzadeh vor den neuen Zuchtgehegen. - Foto: Kathy Büscher
Mirjam Nadjafzadeh vor den neuen Zuchtgehegen. - Foto: Kathy Büscher

Nicht von ungefähr werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von LIFE Bovar ebenfalls im Stationsgebäude der ÖNSOW untergebracht, sollen diese doch auch eng zusammenarbeiten. Oliver Nacke als Vorsitzender des Trägervereins ÖNSOW e.V. erklärt: „Ein Schwerpunkt der ÖNSOW wird die Nachsorge für das im Jahr 2026 endende Projekt LIFE Bovar sein. Die wertvollen Biotope und Lebensräume müssen auch über das Projektende hinaus gepflegt und erhalten werden.“ Dabei wird die ÖNSOW ganz klar einen Schwerpunkt im Bereich des Amphibienschutzes haben, wie auch das mit den beteiligten Naturschutzbehörden Konzept zur Vor-Ort-Betreuung vorsieht. Auch die Renaturierung der Weser mit ihren Zuflüssen und die ökologische Aufwertung ehemaliger Kiesabbaustätten gehören zu den wichtigen zukünftigen Aufgaben der ÖNSOW. 


Ganz im Sinne der Strategie des Landes Niedersachsen zur Sicherung der europäischen Schutzgebietskulisse FFH (Flora-Fauna-Habitat) sollen prioritäre Lebensräume und Arten geschützt werden. Da beispielsweise streng geschützte und vom Aussterben bedrohte Amphibien wie Kreuzkröte und Gelbbauchunke vor Gebietsgrenzen keinen Halt machen, sind landkreisübergreifende Maßnahmen notwendig. „Auch Trittsteine zur Biotopvernetzung gerade für wandernde Arten sowie deren Kartierungen sind wichtig“, erläutert Dr. Nick Büscher als stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen und zugleich Vorstandsmitglied von ÖNSOW e.V. Die ÖNSOW versteht sich als Partner der Naturschutzbehörden, mit denen zukünftig die einzelnen Arbeitspläne abgestimmt und in dem etwa 8.000 Hektar großen Gebiet der Vor-Ort-Betreuung umgesetzt werden sollen.


Dr. Nick Büscher und Oliver Nacke (v.l.) unterschreiben die Kooperationsvereinbarung. - Foto: Kathy Büscher
Dr. Nick Büscher und Oliver Nacke (v.l.) unterschreiben die Kooperationsvereinbarung. - Foto: Kathy Büscher

Die Kooperationsvereinbarung regelt diese Zusammenarbeit, sodass mit der gemeinsamen Zeichnung auch ein wichtiges Signal in Richtung Land Niedersachsen gesetzt wird, hierfür die Finanzierung zu ermöglichen. Das Konzept zur Vor-Ort-Betreuung wurde bereits eingereicht und befindet sich derzeit in der Prüfung durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Und die Unterstützung in der Fläche ist wichtig, wie auch die Behördenleitungen unterstreichen: „Da die Unteren Naturschutzbehörden stark in die hoheitlichen Aufgaben eingebunden sind, braucht es die Unterstützung durch die ÖNSOW, um die praktische Umsetzung vor Ort mitzugestalten“, wie Michael Buschmann unterstreicht. Man hofft nun gemeinsam darauf, dass es positive Signale aus dem Umweltministerium gibt, sodass die ÖNSOW bald ihre Arbeit aufnehmen kann.